Hollywood in Innsbruck: Kunst vom Oscar-Gewinner im März in Österreich
- Alexander Kern
- 10. Feb. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Feb. 2020
Am 6. März eröffnet die Biennale Innsbruck International für zeitgenössische Kunst. Bis 22. März zeigt das Festival unter dem Motto „Human Capital“ die Werke internationaler Künstler*innen. Besonderes Highlight: Sir Steve McQueen (Oscar für den Besten Film mit „12 Years a Slave“) ist erstmals mit einer Arbeit in Österreich vertreten.
Honorarfreie HighRes-Bilder von Steve McQueens Installation „End Credits 2012 – ongoing“ (Copyright: Ron Amstutz) und Biennale-Leiterin Tereza Kotyk (Copyright: Michael Obex) zum Download im Menüpunkt Pressematerial unter https://www.goodstory.xyz/

Ein großer Name der Kunstwelt ist auf dem Sprung nach Österreich: Der Oscar-Preisträger Steve McQueen (der Brite gewann 2014 mit seinem Hollywood-Epos „12 Years a Slave“ die Goldstatuette für den Besten Film) wird bei der von 7.-22. März 2020 stattfindenden Biennale Innsbruck International eine seiner Arbeiten ausstellen. Eine Premiere mit Sensationscharakter. Die Innsbrucker Biennale zeitgenössischer Kunst lädt einmal im Jahr internationale Künstler*innen ein, um alltägliche historische und neuzeitliche Orte mit Ausstellungen, Installationen oder Performances zu bespielen. Ein Werk von McQueen wird dabei zum ersten Mal überhaupt in Österreich zu sehen sein.
„Ich bin sehr stolz, Steve McQueen mit dem Konzept der Innsbruck International überzeugt zu haben. Einen Künstler mit großer internationaler Reputation, der dennoch stets ein experimenteller und widersprüchlicher Charakter geblieben ist. Dass er dem heurigen Festival-Motto „Human Capital“ seine starke Stimme beisteuert, bestätigt unseren Weg: nämlich uns über starke künstlerische Positionen in den Diskurs über Demokratie und Aktivismus einzumengen“, erläutert Tereza Kotyk, Leiterin der Innsbruck International.
Die in Österreich zu sehende Arbeit von Steve McQueen ist in Ko-Produktion mit der Innsbruck International entstanden. Die Biennale half, die FBI-Akten von Paul Robeson weiter aufzuarbeiten und stellte dafür finanzielle Mittel bereit. McQueens Videoinstallation „End Credits“ widmet sich der staatlichen Überwachung dieses berühmten afro-amerikanischen Sängers und Bürgerrechtsaktivisten. Schauspieler*innen lesen die zum Teil geschwärzten und abgefilmten FBI-Akten, um Robesons Leben und politischen Aktivismus neu erlebbar zu machen. Gezeigt wird die Arbeit zuvor in einem der berühmtesten Museen für zeitgenössische Kunst in der Welt, der Tate Gallery of Modern Art. Am 11. Februar reist Biennale-Leiterin Kotyk nach London, um an der Eröffnung von McQueens Ausstellung teilzunehmen.
Zu den aktuellen politischen Implikationen von Steve McQueens Arbeit über Paul Robeson sagt Kotyk:
„Gerade in der heutigen Zeit, in der sich Staatsmänner über Anschuldigungen hinwegsetzen, Impeachment-Verfahren chancenlos bleiben und Geheimdienste auf Hochtouren arbeiten, ist es wichtig, den persönlichen Aktivismus und Horizont beständig zu erweitern – McQueen macht auch darauf aufmerksam und hebt damit „Human Capital" auf eine weitere Ebene.“ – Tereza Kotyk
Die Innsbruck International findet 2020 zum vierten Mal statt. Werke von bis zu 20 Künstler*innen aus elf Ländern werden die Biennale beehren, darunter die 94-jährige Documenta-Teilnehmerin, Poetin und Malerin Etel Adnan, Isaac Chong Wai oder Akemi Takeya. Konzerte, DJ-Sets, Filmfrühstücke oder Workshops runden das Programm ab.
Das heurige Motto „Human Capital“ schließt an die vergangene Biennale und deren Maxime „Agents of Social Change“ an. Das Publikum habe bereits 2018 nach Orientierung in den ausgestellten künstlerischen Arbeiten gesucht – ausschlaggebend sei dabei die politische Entwicklung mit ihren Effekten auf das soziale Leben gewesen. Und die Einsicht, dass diese eine Sackgasse sei.
Dem haben die Macher*innen der Biennale Innsbruck International 2020 mit dem neuen Programm Rechnung getragen.
„Auch wir sehen uns in dieser Hinsicht in der Verantwortung“, so Tereza Kotyk. „Gemeinsam mit den eingeladenen Künstler*innen wollen wir die demokratischen Möglichkeiten des heutigen Rechts- und Linkspopulismus untersuchen. Welche Effekte diese auf die persönliche Verantwortung, das individuelle Verhalten, auf Grenzziehungen und unser Leben in der Digitalisierung haben. Ein Leben, das uns zu Nummern einer Gesellschaft macht; zu Fakes im Social-Media-Leben, als würden wir alle ein Doppelleben führen, das vor sich hin schwelt und so manches in sich trägt. Und in das so viel hineingepackt wird, mit dem wir real nicht umgehen können. Wir zitieren da gerne die Publizistin und Friedenspreisträgerin Carolin Emcke: Hass bricht nicht plötzlich aus, er wird gezüchtet."
- Presseinformation - 7. 2. 2020
ÜBER TEREZA KOTYK
Tereza Kotyk ist Autorin, Kuratorin und Filmemacherin. Ihr Film „Home is Here“ wurde u.a. für Preise beim Internationalen Film Festival Prag, beim Black Nights Film Festival Tallinn, beim Festival del Cinema Europeo Lecce oder beim Filmkunstfest Schwerin nominiert. Sie ist Leiterin der Biennale Innsbruck International. Für diese Biennale zeitgenössischer Kunst lädt sie internationale Künstler*innen ein, um außergewöhnliche Orte mit Ausstellungen, Installationen oder Performances zu bespielen.
RÜCKFRAGEN BITTE UNTER:
goodstory – Agentur für Story - PR - People - Brands
Alexander Kern
Tel. + 43 699 195 69 222
Albertgasse 55/1/14, 1080 Wien




Kommentare